5 Gründe, warum Sie keine TeamViewer Cracks herunterladen sollten

Im Handumdrehen an die „Gratisversion“ Ihrer Lieblingssoftware zu gelangen, mag verlockend erscheinen. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel jedoch, dass manipulierte Programme eher einem trojanischen Pferd gleichen – denn Cracks zu verwenden, ist nicht nur illegal, sondern vor allem mit vielen Sicherheitsrisiken für Sie und Ihr Unternehmen verbunden [von Romain Pradelle].

Erinnern Sie sich noch an die guten alten Zeiten, als Sie Software wie Microsoft Office oder Adobe Photoshop auf CDs oder gar Disketten kaufen konnten? Die Anbieter mussten damals sichergehen, dass die Kunden die Software nicht nur einmal erwarben und danach illegal auf den Computern von Freunden und Familie installierten. Das war die Geburtsstunde des Kopierschutzes. Normalerweise handelte es sich dabei um lange Seriennummern, welche die Nutzer während des Installationsvorgangs eintippten. Das funktionierte auch einigermaßen, da das Verbreiten von Raubkopien noch nicht so mühelos möglich war wie heute.

All das änderte sich mit dem Aufkommen des Internets und Filesharing-Plattformen wie Napster. Ab sofort begannen clevere Menschen damit, online gratis urheberrechtlich geschützte Werke wie Musik, Filme und Software zu teilen. Bei der Software veränderten sie den Code so, dass der Kopierschutz vollständig entfernt wurde. So fragte die Software bei der Installation nicht einmal mehr nach einer Seriennummer. Super, oder?

Das ursprüngliche Napster ist nun schon lange Geschichte und inzwischen eine Spotify-Kopie. Dennoch gibt es im Internet weiterhin viele unseriöse Webseiten, die „gratis“ Versionen von Software anbieten, für die heutzutage oft ein Abo erforderlich ist. TeamViewer ist hier keine Ausnahme: Unsere Software ist zwar für den privaten Gebrauch kostenlos, für den kommerziellen Einsatz benötigen Sie aber eine entsprechende Lizenz. Wenn eine Seite Ihnen TeamViewer „umsonst“ anbietet und es sich dabei nicht um die offizielle TeamViewer Website handelt, sollten Sie eines bedenken: Software, die nicht vom offiziellen Anbieter oder Weiterverkäufer stammt, lässt sich nicht risikolos herunterladen.

Ist gecrackte Software gefährlich?

Beim Cracken einer Software werden Funktionen entfernt oder deaktiviert, die als unerwünscht gelten. Dazu gehören meist der Kopierschutz oder Kontrollmerkmale der Originalversion wie Seriennummern, Hardwareschlüssel oder Aktivierungscodes. Das ist noch komplizierter, als es klingt und oft sogar unmöglich: Unternehmen wie TeamViewer signieren ihren Binärcode, wodurch er nicht mehr austauschbar ist – eine Maßnahme, die von Crackern äußerst schwer rückgängig gemacht werden kann. Gelegentlich wird die Sicherheitssoftware auf Ihrem Computer aktiv, sollten Sie versuchen, eine gecrackte Version auszuführen.

Es gibt keine Faustregel dafür, wie hoch das Risiko ist, das von einem bestimmten Crack ausgeht. Halten Sie sich jedoch vor Augen, dass Sie dabei einer Ihnen unbekannten Person vertrauen müssen. Sie wissen also nie, welche Absichten diese Person mit dem Crack verfolgt. Möchte sie Ihnen wirklich nur aus reiner Nächstenliebe helfen? Eher nicht.

Einige Punkte, die Sie beachten sollten, bevor Sie gecrackte Software herunterladen:

1. Die Website könnte selbst ein Risiko darstellen

Sie kennen den Cracker und seine Absichten nicht. Genauso wenig wissen Sie über die Webseite, von der Sie den Crack herunterladen. Durch das Klicken auf ein Pop-up oder einen beliebigen Link – einschließlich des Links zum Download – setzen Sie sich und Ihr gesamtes Netzwerk potenziellen Bedrohungen wie Adware oder Ransomware aus.

2. Der Crack könnte Malware enthalten

Gecrackte Software wird, wie zuvor erwähnt, von unbekannten Dritten bereitgestellt. Deshalb können Sie nicht wissen, was Sie mit dem Download außer der versprochenen Software noch erhalten. Es besteht somit immer das Risiko, Ihren Computer oder Ihr Netzwerk mit Malware zu infizieren. Zu Malware zählen Viren, Würmer, Trojaner, Ransomware, Keylogger und Spyware.

Ein langsamerer Computer oder ein paar beschädigte Dateien mögen harmlos klingen. Malware kann jedoch darüber hinaus vertrauliche Informationen sammeln, etwa in Ihrem Browser gespeicherte Passwörter, oder die Kontrolle über Ihre Webcam übernehmen. Es gibt endlose Möglichkeiten, die alle Sie selbst und Ihr Netzwerk gefährden. Der Softwareentwickler Avast entdeckte kürzlich eine neuartige Art von Betrugsfällen: Die Kriminellen installierten mit der Hilfe von Cracks Malware, die sie heimlich Kryptowährungen auf den Geräten der Betroffenen schürfen ließ. Gecrackte Software bietet dem Cracker zudem oft eine Möglichkeit, sich heimlich Zugang zu Ihrem Computer zu verschaffen.

3. Es gibt keinen Kundensupport

Kaufen Sie eine Software auf legalen Weg, können Sie sich bei Problemen und Fragen jederzeit an den technischen Support des Anbieters wenden. Bei gecrackten Versionen haben Sie diese Möglichkeit naturgemäß nicht: Sie verzichten also auf individuelle und maßgeschneiderte Hilfe von kompetenten Experten. Manchmal helfen Online-Tutorials oder Foren, bei neu auftretenden oder ungewöhnlichen Problemen ist es jedoch nicht sicher, ob Sie hier wirklich eine Lösung finden. Somit könnte sich Ihre gecrackte Version letztlich als unbrauchbar erweisen.

4. Sie erhalten keine Updates

Veraltete Software ist ein Sicherheitsrisiko, das viele unterschätzen. Aktuelle Updates und Patches sind unabdingbar, um Ihre Systeme und Geräte vor den neuesten Online-Bedrohungen zu schützen. Entwickler sind immer darum bemüht, Schwachstellen in der Software rechtzeitig zu schließen – und solche Korrekturmaßnahmen werden mit den neuesten Updates verteilt. Gecrackte Versionen bieten keinen Zugriff auf diese wichtigen Updates, was Sie zunehmend anfällig für Cyberangriffe werden lässt. Außerdem enthalten Updates oft neue und verbesserte Funktionen, die Ihnen so entgehen.

5. Der Crack funktioniert möglicherweise nicht

Mitunter installieren Sie eine gecrackte Version, nur um später festzustellen, dass diese überhaupt nicht funktioniert, regelmäßig abstürzt oder nicht wie vorgesehen verwendet werden kann. Der Grund liegt auf der Hand: Zum Cracken der offiziellen Version muss der Cracker die Software verändern, wenn auch nur leicht. Dies wirkt sich meist negativ auf die Leistung des Cracks aus und kann dazu führen, dass Sie wichtige Dateien verlieren oder Daten beschädigt werden.

Auch wenn die Software am Anfang reibungslos läuft, funktioniert sie möglicherweise später doch nicht richtig oder sogar gar nicht mehr. Und das vielleicht genau dann, wenn Sie mitten in einem wichtigen Projekt stecken, dessen Abgabefrist immer näher rückt. Einige Anbieter überprüfen zudem regelmäßig Registrierungen und verweigern den weiteren Zugriff auf die Software, wenn die Version nicht autorisiert ist.

Fallen Sie nicht auf gecrackte Versionen von TeamViewer herein