27.11.2025

Digitale Employee Experience ist heute ein Muss für KMU

Praxisnahe Handlungsempfehlungen und belastbare Kennzahlen für IT-Führungskräfte, die Kosten senken, Risiken minimieren und die Produktivität steigern möchten.

Menschen vernetzen und supporten

Lange Zeit war das Konzept der Digital Employee Experience (DEX) vor allem in großen Unternehmen zu verorten. Zwar bringt DEX viele Vorteile mit sich, das Thema ist allerdings auch komplex – und die damit einhergehenden Maßnahmen sind für die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) offen gestanden schlichtweg zu teuer.

Während meiner Tätigkeit als Analyst bei Forrester, als ich die erste (sowie die zweite und dritte) Bewertung von DEX-Anbietern für die Jahre 2020, 2022 und 2024 verfasste, ist mir eines besonders aufgefallen Fast jedes der hier vertretenen Unternehmen war eine etablierte Größe, über die die Menschen unter Umständen sogar beim Abendessen sprechen. Große Banken, riesige Beratungsunternehmen, Pharmakonzerne, Versicherungen, Fluggesellschaften, globale Restaurantketten – wenn ein Unternehmen einen hohen Bekanntheitsgrad aufwies, hatte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits mit DEX beschäftigt.

In der Frühphase des Marktes, als die ersten Pionierunternehmen den Schritt in Richtung DEX wagten, war das noch nachvollziehbar. Denn damals mussten drei Voraussetzungen erfüllt sein, damit DEX überhaupt funktionieren konnte:

  1. Tiefgehende technische Expertise: Bei den ersten Anwendungsfällen ging es vor allem darum, große und komplexe Datensätze auszuwerten, beispielsweise um die unternehmenseigene Virtual Desktop Infrastructure zu optimieren oder Laptop-Spezifikationen verschiedener OEMs zu vergleichen.
  2. Projektteams: Es wurden spezielle Teams benötigt, um Anwendungsfälle zu entwickeln, Befragungen durchzuführen und den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Nur so bestand überhaupt die Chance, eine Rendite zu erzielen. In einigen Fällen umfassten diese Teams mehr als 30 Personen.
  3. Große Budgets: Mit zunehmender Unternehmensgröße stieg sowohl der geschäftliche Nutzen als auch das Investitionsvolumen. DEX-Projekte überschritten regelmäßig Budgets von über einer Million US-Dollar, boten jedoch zugleich das Potenzial, binnen kurzer Zeit Hunderttausende an Lizenzkosten einzusparen.

In Großunternehmen waren diese Investitionen sinnvoll. Der Aufbau eines DEX-Kompetenzzentrums ließ sich durch den erzielten ROI rechtfertigen. Für kleine und mittlere Unternehmen blieb DEX hingegen ein Wunschtraum.

Der Paradigmenwechsel: KI sorgt für Chancengleichheit  

„Man sollte sich von Anfang an bewusst sein, dass DEX mehr Probleme aufdeckt, als es löst“. Dieser Satz stammt von einer IT-Führungskraft eines US-amerikanischen Versorgungsunternehmens. Diese Auffassung war in den Anfangstagen von DEX weit verbreitet, heute ist sie jedoch kaum noch zu vernehmen. Das liegt daran, dass sich etwas Entscheidendes verändert hat: Der Siegeszug der KI, die die Time-to-Value verkürzt. Dadurch wurde DEX nun auch für KMU zugänglich.

Künstliche Intelligenz vereinfacht viele Vorgänge:

  • Sie müssen große Datenmengen nicht mehr mühsam durchsuchen. Die KI erkennt Anomalien im Datensatz und identifiziert die wahrscheinlichste Ursache.
  • Sie müssen nicht mehr nach der passenden Lösung suchen. Die KI liefert Empfehlungen, mit denen sich das Problem höchstwahrscheinlich beheben lässt.
  • Sie müssen bei der Entwicklung nicht mehr von vorne anfangen. Aufgrund jahrelanger Erfahrung stehen für die häufigsten Herausforderungen in der IT sofort einsatzbereite Automatisierungen bereit.

Eine Führungskraft, in deren Unternehmen DEX frühzeitig eingeführt wurde, meinte einmal zu mir: „Wir sind die Pionierunternehmen auf diesem Gebiet und lernen ständig dazu. Wir versuchen nicht, das Tim-Mälzer-Gericht des Jahres im Bereich digitales Erlebnis zu servieren. Wir wollen einfach nur ein paar ordentliche Hamburger anbieten.“

Zum Glück sind die meisten Grundlagen für eine Einführung von DEX bereits vorhanden. Sie können also direkt loslegen und Ihrer Kundschaft ein wirklich ansprechendes digitales Erlebnis bieten.

Warum KMU KI und DEX jetzt nutzen sollten

Wir leben in einer extrem Wettbewerbsgesellschaft und KI hat die Messlatte noch einmal höher gelegt. Es war noch nie so herausfordernd für kleine und mittlere Unternehmen, mit größeren und besser aufgestellten Wettbewerbern Schritt zu halten. Dem TeamViewer KI Opportunity Berichtzufolge sind 97 % der Befragten der Meinung, dass Unternehmen, die KI nicht nutzen, mit weitreichenden Folgen rechnen müssen.

Dazu gehören laut dem Bericht:

  1. Der Konkurrenz einen Schritt hinterherzubleiben.
  2. Höhere Kosten aufgrund fehlender Automatisierung.
  3. Ineffiziente Prozesse und Systeme, die alle Bemühungen ausbremsen.

Und die Auswirkungen sind im KMU-Markt noch deutlicher spürbar. So sehen 21 % der befragten Großunternehmen höhere Kosten aufgrund fehlender Automatisierung als ernstzunehmenden Risikofaktor. Bei kleinen und mittleren Unternehmen sind es dagegen 30 %. Mit anderen Worten: Kleinere Unternehmen spüren die Folgen von Ineffizienz noch stärker, da ihnen die Ressourcen fehlen, um sie aufzufangen.

Ohne Innovationen im Bereich KI laufen kleine und mittlere Unternehmen also Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Wie wir bereits gesehen haben, erleichtert KI die Einführung von DEX jedoch enorm. Dank integrierter Automatisierung, Empfehlungen und sofort nutzbarer Erkenntnisse können KMU jetzt einen großen Schritt nach vorn gehen und die Erfahrungslücke zu ihren größeren Pendants schließen.

DEX Essentials: Die einzige DEX-Lösung, die speziell für KMU entwickelt wurde

DEX Essentials ist unser Angebot speziell für kleine und mittlere Unternehmen.

DEX Essentials wurde so konzipiert, dass es einfach, leistungsstark und ab dem ersten Tag einsatzbereit ist. Sie benötigen weder ein spezialisiertes Team noch ein großes Budget und müssen nicht monatelang warten. Unsere Lösung stellt vier zentrale DEX-Funktionen direkt bereit.

  • Einblicke: Sie erhalten sofort einen Überblick über Geräte, Betriebssysteme, Client-Apps, Netzwerk und Sicherheit – mit integrierten Detailansichten und Priorisierungsfunktionen.
  • Behebung: Beheben Sie Probleme mit nur einem Klick und lassen Sie sich erklären, warum die Maßnahme funktioniert.
  • Automatisierung: Vorkonfigurierte Workflows helfen Ihnen, die häufigsten IT-Probleme zu lösen – von der Speicherplatzverwaltung über Office-365-Abstürze bis hin zum Status der Windows-Firewall. Alle Abläufe lassen sich dabei zentral verwalten und nachverfolgen. So behalten Sie den Fortschritt jederzeit im Blick.
  • Überprüfung: Die Kennzahlen zu den geschäftlichen Auswirkungen zeigen Ihnen genau, wie viele Arbeitsstunden und Kosten Sie eingespart haben und wie viel weniger Tickets eröffnet wurden.

DEX Essentials nutzt die gleiche Edge-basierte Architektur wie das vollwertige DEX-Produkt von TeamViewer. So können Sie Automatisierungen mit minimaler Auswirkung auf das Netzwerk direkt ausführen – selbst, wenn Geräte offline sind.

Das ist ein Paradigmenwechsel für kleine und mittlere Unternehmen: DEX Essentials sorgt für Übersicht, Geschwindigkeit und messbaren Mehrwert bei der Verwaltung von Endgeräten, ohne dass dafür hohe Kosten entstehen.  

Verhindern Sie Probleme, bevor sie sich auf Ihre Arbeit auswirken

Mit DEX Essentials sind Sie Ausfällen immer einen Schritt voraus: Dank proaktiver Erkennung, Automatisierung und Auswertung – alles über eine bedienungsfreundliche Oberfläche.

Erste Erfolge mit DEX Essentials

Obwohl DEX Essentials erst seit Kurzem auf dem Markt ist, sind die bisherigen Ergebnisse äußerst vielversprechend und bestätigen, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Denn die Auswirkungen auf kleine und mittlere Unternehmen sind sofort nachweislich spürbar.

Die Akzeptanz nimmt zu

Wir beobachten eine starke Nachfrage bei kleine und mittlere Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Diese Unternehmen führen DEX Essentials innerhalb weniger Tage statt Monate ein und können so fast sofort einen Mehrwert erkennen.

Was wir bei DEX Essentials beobachten, ist das genaue Gegenteil von dem, was wir in den Anfangstagen von Unternehmen zu hören bekamen. Das Aufdecken von Problemen verursacht keine Mehrarbeit. Stattdessen passiert, was ein DEX-Essentials-Kunde hier beschreibt: „Mir gefällt, dass mir das Programm nicht nur Probleme anzeigt, sondern sie auch behebt und die Behebung sogar automatisiert, falls das Problem erneut auftritt.“

Typische Anwendungsfälle sorgen für schnelle Erfolge

Die beiden gebräuchlichsten Anwendungsfälle sind:

  • Korrekte Synchronisierung der Systemzeit. Das gewährleistet eine präzise Protokollierung, ermöglicht die zuverlässige Nutzung von Authentifizierungsmethoden und trägt zur Einhaltung von Compliance-Vorgaben bei.
  • Sicherstellung des reibungslosen Betriebs aller kritischen Dienste. Auf diese Weise wird eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet, die Betriebszeit optimiert und Ausfälle frühzeitig erkannt.

Die Vorteile liegen auf der Hand 

Bislang hat unsere Kundschaft über 50.000 Automatisierungen durchgeführt und dadurch Tausende Stunden Zeit eingespart. Das bedeutet:

  • Weniger manuelle Eingriffe durch IT-Mitarbeitende.
  • Weniger Ausfallzeiten für Mitarbeitende und damit geringere Produktivitätsverluste.
  • Einsparungen durch Automatisierung und kürzere Bearbeitungszeit pro Ticket.

Das große Ganze

Für uns ist DEX Essentials mehr als nur ein weiterer Produktlaunch. Es ist der Schlüssel, unsere Vision für TeamViewer ONE zu verwirklichen: DEX zu demokratisieren. Damit jedes Unternehmen mithilfe einer einheitlichen Plattform für die Verwaltung digitaler Arbeitsplätze eine optimale Digital Employee Experience bieten kann.

Wenn ich eines im Laufe meiner Berufslebens gelernt habe, dann das: Technologie verändert die Spielregeln nur dann, wenn sie allen zugänglich ist. DEX Essentials ist mehr als nur ein neues Produkt. Professionelle DEX-Tools sind damit für alle verfügbar: Vom Fortune-50-Unternehmen bis zum Fünf-Personen-Start-up.

Ich bin davon überzeugt, dass großartige IT-Erlebnisse kein bloßes Nice-to-have sein dürfen. Nun, da uns die passenden Werkzeuge zur Verfügung stehen, bin ich gespannt, was kleine und mittlere Unternehmen damit erreichen werden.

Wie in meinem letzten Blogbeitrag erwähnt, ist es mein Ziel, DEX in jedem Unternehmen weltweit einzuführen. Dies ist der erste Schritt in diese Richtung.  

Im nächsten Artikel

Im nächsten Blogbeitrag geht es darum, wie KI den DEX-Markt beeinflusst.

Andrew Hewitt

Vice-President Strategic Technology bei TeamViewer

Andrew Hewitt ist VP Strategic Technology bei TeamViewer und ehemaliger Forrester-Analyst. Als Branchenveteran bringt er mehr als zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen Digital Workplace, Marktforschung, CIO-Beratung und Wettbewerbsanalyse mit und nimmt beim Thema DEX eine Vordenkerrolle ein.